Der Persönlichkeitstyp INFJ ist einer von 16 Persönlichkeitstypen des Myers-Briggs-Type-Indicator (MBTI), der als der seltenste Persönlichkeitstyp von allen angesehen wird. Naturgemäß muss es sich hier von einen ganz besonderen Persönlichkeitstypen handeln, der sich weit ab von der Norm des Durchschnittsmenschen bewegt. Abseits der Norm zu leben, fällt in der heutigen, modernen und vor allem extrovertiert geprägten Leistungsgesellschaft auf. Meist negativ. Menschen, die sich außerhalb von Normwerten bewegen, werden schnell als krank eingestuft, weil sie nicht mit der Mehrheit kompatibel sind. Dabei verzichtet man heute leider darauf zu testen, ob die normalen Menschen gesund oder krank sind. Man unterstellt ihnen einfach ein gesundes Verhalten, weil sich ja die Mehrheit so verhält. Das halte ich für einen Fehler. Fakt ist aber auch, dass bei INFJ-Persönlichkeiten häufig Persönlichkeitsstörungen, Trauma und Co. vorhanden sind.

Das Buch von Manfred Lutz "Irre, wir behandeln die Falschen!" aus dem Jahre 2009 brachte es gut auf den Punkt:

Die Problematik in unserer krankmachenden Gesellschaft ist, dass die Psychologie versucht, Leute, die von der Norm abweichen, als krank zu definieren und dadurch zu heilen, indem sie wieder kompatibel für die genormte Gesellschaft werden, die sie ursprünglich krank gemacht hat. Ein kranker Kreislauf. Der Psychologe Hans-Joachim Maaz spricht in seiner Interpretation von Normopathie: Krankes Verhalten gilt als normales Verhalten. Gesundes Verhalten gilt als krank.

Wir werden vor allem krank, weil wir in einer kranken Gesellschaft dazu gezwungen werden, entgegen der menschlichen Natur zu leben.

Mir fiel auf, dass Menschen, die meist nach langer Zeit endlich eine Diagnose erhalten haben, was mit ihnen nicht stimmt, dies als eine unglaubliche Erleichterung empfunden haben. Andererseits könnte man sich ja auch schnell stigmatisiert fühlen. Es muss nicht immer gleich eine vollwertige, medizinische Diagnose nach einer umfassenden Testreihe sein. Vor einigen Jahren sagte mir meine Heilpraktikerin, dass ich hochsensibel / HSP bin. Für mich ging damit eine Tür auf, die mir endlich half, mich viel besser zu verstehen. Wieder einige Jahre später 2019 entdeckte ich den Myers-Briggs-Type-Indicator / MBTI, der mir sagte, dass ich ein INFJ bin. Das brachte mir dann endgültig den Durchbruch zur Selbsterkenntnis, obwohl der MBTI nicht als wissenschaftlich gilt. Für mich funktioniert er einfach nur. Und allein das zählt für mich! 

Nachdem Du weißt, was mit Dir los ist, kannst Du endlich gezielte Maßnahmen ergreifen, um an Dir zu arbeiten. Bestenfalls weißt Du, warum Du so bist, wie Du bist, ohne Dir irgendwie freaky oder komisch vorzukommen.

Jetzt kannst Du entscheiden, ob Du therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen möchtest, Dich medikamentieren lassen möchtest, einen Coach in Anspruch nehmen möchtest, selbst an Dir arbeiten möchtest oder alles so lassen willst, wie es ist. Es kommt darauf an, welche Einschränkungen, aber auch welche deutlichen Vorteile Du mit Deiner Gabe im Alltag hast. Dein wichtigstes Ziel sollte es sein, möglichst erfüllt und unabhängig leben zu können. Tue für dieses Ziel das, was nötig ist, um im Alltag überlebensfähig zu werden bzw. zu bleiben! 

Eine Bemerkung am Rande: Es hat mich etwas verwirrt, dass manche Menschen Mehrfachdiagnosen erhalten haben, die nach meiner Vorstellung eigentlich hätten klar abgrenzbar sein sollen. Das ist aber durchaus möglich, wurde mir versichert, dass ähnliche Konditionen parallel zu einander diagnostiziert werden können, ohne einen Widerspruch darzustellen.

INFJ ist einer von 16 Persönlichkeitstypen des Myers-Briggs-Type-Indicator / MBTI. Die Arbeit und die Einteilung mit dem MBTI ist gut verbreitet, obwohl diese Einteilung mit dem dazugehörigen Persönlichkeitstest als nicht wissenschaftlich anerkannt gilt. Bei mir trifft die Definition allerdings voll ins Schwarze - egal wie kritisch man Typeneinteilungen von Persönlichkeiten und Persönlichkeitstests an sich immer kritisch sehen darf.

Auf meinem Blog handelt der weit überwiegende Teil meiner Artikel von INFJ und HSP Themen. Den Anfang machte 2020 der Artikel, der sich grundsätzlich mit der Persönlichkeit des INFJ beschäftigte als Spin-off, was bald mein Tätigkeitsschwerpunkt in diesem Jahr wurde. Zusätzlich gibt es auf Pinterest ein Album mit Videos zu verschiedenen INFJ-Themen, die mittlerweile 4-stellig sind. Hier werden die Eigenarten und auch die Probleme von INFJ-Persönlichkeiten von allen Seiten angesprochen.

Falls Dir also noch Informationen fehlen, schau bei mir einfach nach!

Es gibt eine ganze Reihe von Diagnosen, die häufig bei INFJ-Persönlichkeiten gestellt werden. Ich beginne mit de psychischen Traumata. Wenn Du verstanden hast, wie der Prozess einer Traumatisierung abläuft, wird Dir klar, dass die meisten Menschen heutzutage unter einem mehr oder weniger schwerem Trauma leiden. INFJ tendieren in ihrem Leben anscheinend dazu, häufiger "Hier!" zu rufen, wenn Traumata im Leben verteilt werden. Leider.

In meinem Artikel über unsere traumatisierte Gesellschaft stelle ich vor allem die Arbeit von Prof. Franz Ruppert vor, der mir auch schon viel auf meinem Weg geholfen hat. Hier erhältst Du in Kürze ein gutes Grundverständnis.

Angststörungen sind unter INFJ-Persönlichkeiten ebenfalls recht weit verbreitet. Angststörungen gehören zu den psychische Störungen. Für Menschen, die sich fremd und verunsichert in unserer Gesellschaft fühlen und von der Mehrheit nicht wirklich wahrgenommen oder gemobbt werden, ist das nicht verwunderlich. Verunsicherung ist der Nährboden für Ängste. Auch über Anxiety bzw. Angststörungen habe ich einen Blogartikel geschrieben.

Zum Schluss habe ich bei einzelnen INFJ gelegentlich von Zwangsstörungen gehört, die bei ihnen auftreten.

Zwangsstörungen gehören zu den psychischen Störungen. Zwanghaftes Verhalten stellt nicht nur für die betroffenen Menschen, sondern auch für die Lebensgefährten oder gar Kolleginnen und Kollegen eine massive Belastung im Alltag dar. Jess beschreibt in ihrem Video, dass Du gegen Zwangsstörungen sehr konsequent vorgehen musst, wenn Du Dich wirklich davon befreien willst. Dem ist hier nichts mehr hinzuzufügen.

In vielen Fällen schränken die angegebenen Zustände die betroffenen Menschen deutlich im Alltag ein und kosten Dich sehr viel Energie. Selbst wenn jemand von einer Belastung offiziell geheilt ist, leidet danach regelmäßig die Belastbarkeit dieses Menschen. Das heißt, Du wirst in Zukunft nie mehr so belastbar sein, wie Du früher einmal gewesen bist. Du musst sehr gut auf Dich acht geben und Dich unter Kontrolle haben, damit bestimmte Probleme nicht wieder die Oberhand gewinnen und Dich beherrschen. Notfalls solltest Du Dir professionelle Hilfe von einem spezialisierten Therapeuten holen. Das sollte Dir für Deine Zukunft klar sein.

Was haben Menschen mit ADHS, HSP und Autismus alle gemeinsam? Bei ihnen kommen im Kopf zu viel Informationen an. So viel, dass sie kaum nachkommen, es zu verarbeiten. Der totale Oveflow Error sozusagen. Aber diese Konditionen haben nicht nur Schattenseiten, sondern auch viele Vorteile, die Du zu nutzen lernen solltest. Wenn es zu belastend wird, können richtig dosierte Medikamente gut helfen, um im Alltag wieder leistungsfähig zu werden. Für mich gilt es vor allem, eine positive Einstellung zu Deiner Kondition zu gewinnen und das negative Image einer Krankheit nicht überwiegen zu lassen. ADHS und HSP Symptome finden sich häufiger bei INFJ-Persönlichkeiten.

Die problembezogene Sichtweise: Diese Probleme haben Menschen mit ADHS von klein auf bis ins Erwachsenenalter. Der Vortrag von Diplom-Psychologin Cordula Neuhaus spiegelt vor allem meine Kindheit erschreckend genau. Das Thema Trauma und PTBS nimmt hier einen wichtigen Teil ein.

ADHS ist eine Stoffwechselstörung des Gehirns. Betroffene Menschen sind süchtig nach dem Glückshormon Dopamin. Sie suchen regelmäßige Kicks und hassen Langeweile. Die folgenden Videos zeigen vor allem Dein Potential und Deine Chancen bei ADHS auf, Dinge besser und anders erfolgreich machen zu können als andere Menschen. Eine erfolgreiche Karriere mit ADHS ist möglich, wenn man sich der Krankheit vollends bewusst ist.

"ADHS ist keine Störung.

Es ist ein Symptom für unmenschliche Erziehung."

Prof. Dr. Gerald Hüther

Hochsensibilität ist ein Temperamentsmerkmal und eine Persönlichkeitsdisposition; also weniger eine neurologische Störung. HSP und INFJ können viele Parallelen miteinander haben. Müssen sie aber nicht.

Hochsensible Menschen sind neben den INFJ mein 2. Schwerpunkt meiner Hauptzielgruppe, weil ich selbst auch ein HSP bin.

Zu den hochsensiblen Menschen habe ich ebenfalls vor Jahren einen Spin-off-Artikel geschrieben, sowie einen weiteren, wichtigen Artikel, ob ein INFJ gleichzeitig auch immer hochsensibel ist oder nicht?

Vor einigen Jahren durfte ich Aleksander Knauerhase als Referent über Autismus auf einem BarCamp in Düsseldorf erleben. Er klärte uns ordentlich über die Facetten, Probleme und Chancen von Menschen mit Autismus auf und räumte Vorurteile gegen Autismus aus, wie das klassische Rainman Klischee vom apathischen Menschen, der komplexe Rechenaufgaben in Sekundenbruchteilen lösen konnte, aber bei einfachsten Rechenaufgaben der Addition und Subtraktion scheiterte. Aber ein Wink mit dem Zaunpfahl ist hier schon versteckt: Autisten können hervorragend langwierige, monotone Arbeiten fehlerfrei verrichten oder hochkomplexe Software entwickeln, wo die meisten normalen Menschen schon längst entnervt aufgegeben hätten. Autismus ist eine neurologische Störung. Aber auch hier liegt eine Superpower versteckt, wie bei ADHS. Autisten haben auch häufig mit Anxiety zu kämpfen. Im folgenden Video wird das Phänomen Autismus diskutiert. Aleksander ist auch dabei.

Eine psychische oder neurologische Erkrankung oder Persönlichkeitsstörung mit Medikamenten zu behandeln, klingt auf den ersten Blick sinnvoll. Trotzdem gibt es 2 Lager, die gegensätzliches sagen: die einen sagen "Ja, unbedingt!". Die anderen sagen "Nein!". Ich sage, so viel wie nötig, so wenig wie möglich, um im Alltag voll handlungsfähig zu bleiben. Und natürlich ohne von Medikamenten abhängig zu werden oder durch die Nebenwirkungen geschädigt zu werden. Es bestünde ja auch die Möglichkeit, weniger starke und besser verträgliche Medikamente zu nehmen, wenn die Probleme der Patienten im Griff sind.

Medikamente können Fluch und Segen gleichzeitig sein. Viele betroffene Menschen sind froh darüber mittels gut eingestellter Medikamente ihren Alltag wieder im Griff zu haben. Die Kernfrage ist, wie gut es dem betroffenen Menschen tatsächlich in seiner Situation weiterhilft. Im Optimalfall können die Medikamente irgendwann auch abgesetzt werden, wenn der betroffene Mensch sich gut genug organisiert und unter Kontrolle hat. Sollten hierbei die Vorteile aka Superpowers bei ADHS, Autismus, HSP und INFJ verloren gehen, sehe ich hier mehr ein Problem als eine Lösung.

Gerade bei Menschen mit ADHS, Autismus, HSP und INFJ geht es darum, ihre besonderen Fähigkeiten nutzen und der Gesellschaft zur Verfügung stellen zu lernen und nicht diese zu unterdrücken, um sie normal zu machen. Normal ist langweilig!

In meinen verlinkten Blogartikeln und hier in den bestimmten Videos werden die außergewöhnlichen Vorteile von Menschen mit ADHS, Autismus, HSP und INFJ herausgestellt, wovon wir alle profitieren können.

Lasst uns für mehr Akzeptanz und Integration dieser besonderen Menschen werben, damit sie ihren angemessenen Platz in der Gesellschaft finden und nicht weiter als Verrückte und Kranke stigmatisiert werden.

Mittlerweile gibt es für alle Menschen mit diesen Veranlagungen spezialisierte Coaches, die sich zum Ziel gesetzt haben, Deine Superpower zu entwickeln und ins rechte Licht zu rücken. Ich bin einer davon.