· 

INFJ & Kampfsport - passt das?

INFJ lieben Kampfsport
(c) Ideogram.ai

Bist Du INFJ und betreibst Du Kampfsport? Es gibt viele gute Gründe für einen INFJ, um mit Kampfsport zu beginnen und auch viele gute Gründe, es sein zu lassen.

 

Ich gehöre zu den INFJ-Persönlichkeiten, die sich zum Kampfsport und vor allem zur Kampfkunst hingezogen fühlen.

 

Wie sieht es mit Euch da draußen aus? Ich habe recherchiert und reflektiere mich auch selbst dazu.

Was sagt die INFJ-Statistik?

Obwohl ich seit meinem 16. Lebensjahr Kampfsport (mit Wettkämpfen und Regeln) betrieben habe und seit meinem 24. Lebensjahr Kampfkunst (kontrolliertes Sparring, keine Wettkämpfe, keine Regeln. Es wird meist nur zur Selbstverteidigung trainiert) betreibe, weiß ich von fast keinem dessen MBTI-Persönlichkeitstyp. Bei vielen weiß ich aber, dass sie definitiv kein INFJ sind.

 

Meine statistisch ermittelten Daten sagen, dass es unter den Kampfsportlern und Kampfkünstlern allgemein etwa 3 % INFJ-Persönlichkeiten gibt. Unter den MMAlern (Mixed Martial Artists) sollen es sogar 5% INFJ sein! Mixed Martial Arts, die wohl härteste Form des Kampfsports mit den wenigsten Regeln, die ein sehr hohes Durchsetzungsvermögen gegenüber anderen Kampfsportarten aufweist.

 

Wir erinnern uns: Der Persönlichkeitstyp des INFJ nach dem Myers-Briggs-Type-Indicator ist in der Gesamtbevölkerung mit knapp 2% vertreten. Folglich wäre ein Anteil von ebenfalls knapp 2% INFJ im Kampfsport grundsätzlich nichts Ungewöhnliches. Aber im allgemeinen Kampfsport sind wir leicht über und im MMA sind wir sogar deutlich über dem statistischen Soll!

 

Kampfsport und Kampfkunst scheint also auf INFJ-Persönlichkeiten einen ganz bestimmten Reiz auszuüben. Seien es nerdige Fantasien oder Konfliktsituationen in der realen Welt. INFJs hassen Ungerechtigkeiten und sind bereit, erbittert für Sachen und Seelen zu kämpfen, die sie lieben. INFJ-Persönlichkeiten können dann richtig gefährlich werden, wenn man gewisse Grenzen bei ihnen überschreitet. 

 

Im Weiteren werde ich der Einfachheit halber im Folgenden einfach nur noch von Kampfsport sprechen, sofern keine dezidierte Differenzierung nötig ist.

Ist Kampfsport gut für INFJ?
(c) Ideogram.ai

Wie ich zum Kampfsport gekommen bin

Um 1985 begann ich, zum Thema Kampfsport in Büchern zu recherchieren, um zu sehen, was es für Disziplinen gibt. Ich hatte zuvor keinerlei Hobbies in Vereinen o. ä. ausgeübt. Obwohl ich jeden Grund gehabt hätte, mir eine selbstverteidigungsbezogene Kampfsportart auszusuchen, weil ich damals in der Schule regelmäßig gemobbt wurde, entschied ich mich ganz bewusst für einen Kampfsport, wo die Selbstverteidigung im Hintergrund stand: das Judo. Die erste Probestunde katapultierte mich in eine ganz neue Körpererfahrung. Doch ich wollte weitermachen. 7 Jahre trainierte ich begeistert Judo. Von zweimal bis sechsmal pro Woche, nahm an Wettkämpfen teil und legte erfolgreich meine Gürtelprüfungen bis zum Braungurt ab. Für mich hatte Judo eine therapeutische Komponente, die mich aus meinem Schneckenhaus herausbrachte und mir mehr Selbstbewusstsein gab. Mittlerweile stand ich voll im Berufsleben und hatte nur noch maximal zweimal wöchentlich Zeit für das Training. Dieses Trainingspensum reichte nicht aus, um noch erfolgreich an Wettkämpfen teilnehmen zu können, die für mich mittlerweile in der deutlich anspruchsvolleren Erwachsenenliga stattfanden, wo man, geografisch bedingt, schnell mal vor einem Bundesligakämpfer stand, was für mich schlichtweg zu viel des Guten war. Irgendwie sah ich hier für mich kein Weiterkommen mehr. 2007 bis 2008 gab es nochmal eine kurze Episode, wo ich wieder zum Judo ging. Ich kam kurzfristig in den Dan-Vorbereitungslehrgang und machte auch meinen Trainer-C-Schein für Breitensport. Eine Sportverletzung und berufliche Projekte brachten mich aber dazu, das Projekt Schwarzgurt wieder fallen zu lassen.

 

Anfang 1993 hörte ich aus Werbekampagnen in Kampfsportmagazinen von der Kampfkunst Wing Tsun, die angeblich sehr einfach strukturiert und effizient sein sollte. Diese Disziplin war aber eher selbstverteidigungsorientert. Ich sagte mir: Ja, wieso nicht? Das Probetraining hatte mich voll überzeugt. Zudem war es für mich etwas total anderes, total neues, was mich neugierig auf mehr machte. Ich setzte Prioritäten und trainierte, wenn es die Arbeit erlaubte, bis zu zweimal wöchentlich Wing Tsun. Hier gab es keine Wettkämpfe, aber es wurde regelmäßig Sparring gemacht. Der Selbstverteidigungsaspekt tat mir jetzt gut. Offiziell blieb ich dem Wing Tsun bis 2008 treu. In den letzten 4 Jahren unterrichtete ich regelmäßig als Profi.

 

Was mich besonders als Trainer auszeichnete, war dass ich es gut verstand, Anfängern ohne Kampfsporterfahrungen ihre Ängste zu nehmen und sie Schritt für Schritt individuell auf ihren Weg zur Verteidigungsfähigkeit zu führen. Ich sehe eben auch nicht aus, wie man sich einen Kampfsportler allgemein vorstellt, aber ich weiß mich ungenießbar bei meinen Gegnern zu präsentieren. Das brachte mir den Respekt. Ich beendete meine Wing Tsun Karriere offiziell als Assistenzlehrer / Junior Black Belt.

 

2009 verlagerte sich meine freiberufliche Tätigkeit komplett auf die Themen Gesundheitsvorsorge und Entspannung, was 2007 begonnen hatte und mein offizielles Spezialgebiet bis 2018 wurde. Seit 2019 arbeite ich als systemischer Coach / Verhaltenstrainer für introvertierte Menschen; vor allem INFJ-Persönlichkeiten.

 

Im Herzen blieb ich aber immer noch mit dem Judo und dem Wing Tsun verbunden. Es beschränkt sich auf tiefere Recherchen zu Spezialthemen und Heimtraining bis heute.

7% aller INFJ betreiben Mixed Martial Arts
(c) Ideogram.ai

Was schreckt INFJ vom Kampfsport ab?

Überwiegend steht und fällt die Art der Erfahrung einer Kampfsportart mit der Persönlichkeit und dem Können des lehrenden Menschen. Und natürlich auch mit dem Wesen des unterrichteten Kampfsports.

 

INFJ-Persönlichkeiten werden es hassen, wenn sie beim Unterricht

  • Abschätzig und unempathisch von oben behandelt werden
  • nicht erfahren (dürfen), warum sie etwas so und nicht anders machen sollen
  • sie permanent mit anderen Menschen verglichen werden oder sich vergleichen müssen, um ihren Wert zu beweisen
  • sie nicht einen tieferen Sinn in ihrem System und ihrem Training erkennen, das sie lernen
  • unvorbereitet in Konfliktsituationen gebracht werden

Gerade in Wettkampfsportarten mit hoher Verbreitung und großen Trainingsgruppen, die wahrscheinlich schon mit Leistungssportlern in der Gruppe trainieren, kann ein Trainer nicht so viel Rücksicht auf Menschen nehmen, die vom Denken, Empfinden und Handeln anders sind als die Mehrheit. Sonst würde die nötige Dynamik im Training verloren gehen und die meisten Menschen unzufrieden sein. Kommen körperliche Einschränkungen hinzu, wirkt das ebenfalls störend. Viele Menschen, die unterrichten, können damit nicht wirklich umgehen und sind dann sogar noch absichtlich rücksichtslos. Auf Menschen, die keine Leistung bringen, können Trainer, die tendenziell Leistungssport betreiben gut verzichten.

In der Selbstverteidigung hat diese Ignoranz noch extremere Folgen: "Go hard or go home!" Selbstverteidigungstraining ist vor allem für die Menschen wertvoll und bestimmt, die noch nicht von sich aus gelernt haben, sich effektiv und am besten auch effizient zu wehren. Die Gründe dafür sind vielfältig. Der Weg zur Selbstverteidigungsfähigkeit verlangt vom Lehrenden viel Empathie, Geduld, Didaktik und Können. Das erfolgreiche Ergebnis kann im Ernstfall Leben retten. Gerade Empathen, hochsensible Menschen und die stillen, friedfertigen und zurückhaltenden Individuen können eben nicht einfach "ins kalte Wasser geschmissen werden" mit der Erwartung des Trainers - schwimm oder stirb! Darüber hinaus ist es didaktisch und pädagogisch ein absolutes menschliches Armutszeugnis für jemanden mit diesem Mindset, sich als Trainer oder Lehrer zu bezeichnen. Im Umgang mit PTBS oder Angststörungen sind gewöhnliche Trainer in der Regel nicht geschult und überfordert, was aber wichtig wäre.

 

Um das klar zu stellen: Es gibt Menschen, die mit dieser radikalen Methode gut lernen können. In den wenigsten Fällen sind das aber INFJ ohne Kampferfahrung in der realen Welt. Ein fähiger Trainer oder gar Lehrer muss seine Lehrmethoden an die Persönlichkeit des Lernenden individuell anpassen können. Ziel bleibt es am Ende, anspruchsvolle Stresssituationen möglichst gut bewältigen zu können.

Sollen INFJ Selbstverteidigung lernen?
(c) Ideogram.ai

Was zieht INFJ zum Kampfsport?

Und noch einmal: Überwiegend steht und fällt die Art der Erfahrung einer Kampfsportart mit der Persönlichkeit und dem Können des lehrenden Menschen. Und natürlich auch mit dem Wesen des unterrichteten Kampfsports.

 

Ist Dir aufgefallen, dass es unter den INFJ jede Menge Nerds gibt, die Fernsehserien und Filme wie Star Wars, Star Trek oder verschiedene Fantasy- und Actionrollenspiele wie Assassins Creed lieben? Was passiert in vielen dieser Medien? Es wird gekämpft! Mit Schwertern, Lichtschwertern, Pfeil und Bogen und mit den bloßen Händen.

 

Viele dieser Nerds erstelllen danach ihre eigenen Fanvideos oder wollen in der Realität auch so kämpfen können wie ihre Lieblingscharaktere. Für diese Nachfrage gibt es Angebote: klassische und neuartige. Kurse für mittelalterlichen Schwertkampf und Bogenschießen sind schon recht gut in der Mittelalterszene verbreitet.

Wenn ein INFJ zur stillen Waffe wird

Wichtige Gründe, einen Kampfsport zu erlernen, sind 

  • Persönlichkeitsentwicklung, Charakterschulung und Selbsterkenntnis,
  • Werte, Fairness, Respekt und Disziplin, was man heute vielerorts in der Gesellschaft leider vermisst
  • Körperschulung,
  • Desensibilisierung bei körperlichen Konflikten,
  • Achtsamkeit für Gefahren,
  • Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft mit den selben Zielen und einer gleichen Lebensphilosophie.

Je nach Charakter des einzelnen Kampfsports können bestimmte Schwerpunkte und Interessen eines INFJ bedient werden:

  • Kendo, Escrima, Iaido, Kobudo, Schießen oder Fechten für den Umgang mit Waffen
  • Runde, harmonische Bewegungen, Entspannung und Meditation vor allem im Tai Chi Chuan oder Aikido
  • Bewusste Vorbereitung auf Selbstverteidigungssituationen, wie es im Ju Jutsu / Jiu Jitsu, Krav Maga oder Wing Tsun Kuen im Vordergrund steht
  • Knallharter, kompromissloser Kampfsport wie MMA, Muay Thai oder Vollkontakt Karate, für alle INFJ, die bewusst auf's Ganze gehen wollen

Die individuelle Philosophie und Ethik eines Kampfsportes kann ebenfalls eine Attraktivität auf einen INFJ haben:

  • Karate beginnt niemals mit einem Angriff.
  • Nin Jitsu / Tai Jitsu ist die alte, traditionelle und geheimnisvolle Kampfkunst der Ninja.
  • Im Aikido verschmilzt der Verteidiger harmonisch mit den Bewegungen des Angreifers. Ziel ist es, den Angreifer möglichst zu schonen.
  • "Bester Einsatz von Körper und Geist" und "Durch gegenseitiges Helfen zum beidseitigen Wohlergehen" sind die beiden Grundprinzipien des Judo, das von Jigoro Kano als körperliches und geistiges Erziehungssystem entwickelt wurde. Gerade für Kinder ist es von unschätzbarem Wert und die perfekte Einstiegsdisziplin in den Kampfsport.

Es gibt viele Gründe, weshalb ein INFJ einem Kampfsport erlernen möchte. Wie man an einen bestimmten Kampfsport gerät, kann auf viele, verschiedene Wege passieren. Wichtig ist es für den INFJ wie immer, dann auch ins Tun und Ausprobieren zu kommen, ob es der richtige Kampfsport, der richtige Lehrer / Lehrerin ist und welche Schwerpunkte das Training in einer bestimmten Schule hat. Da kann es sehr weite Unterschiede je Disziplin geben. Also probiere es aus, frage nach einem Probetraining und sammele Deine eigenen Erfahrungen!

Was ist der beste Kampfsport für Nerds?
(c) Ideogram.ai

INFJ lieben Ethik, Werte und einen höheren Sinn

Auf YouTube kursieren viele KI-generierte Geschichten, die aus der Kampfsportszene kommen. Hierin werden in der Regel Missstände aus einer überkommerzialisierten Kampfsportwelt beschrieben, die sämtliche klassischen Werte des Kampfsport vergessen hat und eines Tages, durch bestimmte Zwischenfälle, mit wahren Meisterinnen und Meistern ihrer Kunst, wieder auf den rechten Weg zurückgeführt werden. 

 

Ich habe hier exemplarisch zwei fiktive Geschichten verlinkt, die unterhaltsam sind, nachdenklich machen sollen und Dir etwas über die traditionellen Werte und die Ethik im Kampfsport vermitteln können. Vielleicht hilft es Dir bei Deiner Suche nach einer passenden Kampfsportschule, die richtige für Dich zu erkennen. Viel Vergnügen beim Zuhören! 

P.S.: Bitte übersehe und überhöre großzügig verschiedene KI-Fehler bei der Grafik und der Stimme.


Welcher Kampfsport ist der richtige für Dich?

Welchen Kampfsport soll ich erlernen?
(c) Oliver Triebel - INFJ Coaching

Hast Du noch Fragen zum Thema Kampfsport? Vielleicht weißt Du nach diesem Artikel und etwas Eigenrecherche schon, ob Kampfsport etwas für Dich ist oder nicht? Für genauere, persönliche Infos stehe ich Dir gerne zur Verfügung. Der Einstieg in die Welt des Kampfsport kann ein sehr wichtiger Meilenstein in Deinem Leben werden. Egal wie alt oder in welcher körperlichen und geistigen Verfassung Du jetzt bist.

 

Ich freue mich auf Deine Terminanfrage zu einem kostenlosen Orientierungsgespräch. Telefonisch, via Webcam auf WhatsApp oder bei einem ruhigen Spaziergang in einem Düsseldorfer Park oder am Rheinufer klären wir gemeinsam Deine Ziele und Deinen Coachingauftrag ab, bevor wir Deine Ziele in die Realität umsetzen.

 

Dein Experte für mehr Lebensqualität

 

Oliver

 

P. S.: Wie interessant fandest Du meinen Blogartikel? Wenn Du in Zukunft über Neuigkeiten, Angebote und zusätzlichen Infos auf dem Laufenden bleiben möchtest, dann scrolle und trage Dich auf der rechten Seite meiner Website für meinen INFJ-Club kostenlos ein! Alternativ biete ich Dir meinen WhatsApp-Kanal an.

 

Bitte teile diesen Artikel fleißig auf Deinen sozialen Medien, wenn er Dir gefallen hat. Danke!

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0