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Die TOP 3 neuen Nahrungsmitteltrends

Heuschrecken im Essen von der EU zugelassen
(c) Elegance Nairobi - Unsplash.com

In der Vergangenheit wurde immer wieder vor einer Lebensmittelknappheit gewarnt. Daher haben sich schon viele Menschen Gedanken über alternative Nahrungsmittel gemacht, damit wir unsere Ressourcen schonen können und in Zeiten der Nahrungsmittelknappheit Alternativen haben, wovon wir uns ernähren können. Die EU hat hierzu eine Novel Food Verordnung erlassen, dessen Neuerungen kürzlich für Schlagzeilen gesorgt hat. Welche Nahrungsmittel in den kommenden Jahren voraussichtlich zum Trend werden, stelle ich Dir hier vor. Guten Appetit!

Was essen wir 2030?

Schon sehr lange sehen wir eine ungleiche Verteilung der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln über der ganzen Erde verteilt. Dies geschieht seither aus wirtschaftlichen und machtpolitischen Gründen, die gerade im neuen Jahrtausend zumindest hätten stark gemildert werden können, wenn alle Länder zusammenhalten würden. 

 

Aber nein! Es wird viel geredet, aber kaum etwas getan. Das was getan wird, verschlimmert meist die Situation noch mehr.

 

Seit der COVID 19 -Pandemie wird systematisch und offenbar vorsätzlich eine weltweite Lebensmittelkrise fabriziert. Wie immer haben gewisse Leute, die weltweit den Ton angeben, schon ihre Lösungen parat. Jetzt, wo die Krise da ist, haben sie die beste Möglichkeit, ihre geplanten Veränderungen durchzusetzen, die sie zu "normalen Zeiten" kaum hätten durchsetzen können.

 

Ich gehe hier auf die für mich schon bestehenden bzw. geplanten 3 TOP-Trends in unserer Ernährung in der Zukunft um 2030 ein.

Insekten in Lebensmitteln
Dieses Statement findet sich seit kurzem im Schaufenster einiger Bäckereien, die sich Sorgen um die Qualität und den Ruf deutscher Backwaren machen.

Nahrungstrend 1: vegan

Der Trend zur veganen Ernährung hatte international schon eine längere Vorlaufzeit und kommt auch in Deutschland immer mehr an. Berlin und Köln sind die deutschen Städte mit der besten Anbieterstruktur für vegane Lebensmittel und vegane Gebrauchsartikel. Durch gezielte Werbung findet der vegane Trend immer mehr Angebot und Nachfrage.

Die Zunahme an GMO-Gemüse & GMO-Obst

Mit dem vermehrten Bewerben für eine pflanzliche Ernährung entsteht natürlich auch ein höherer Bedarf an Obst und Gemüse. Parallel zu den Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine bestehen und entstehen aber weiterhin Lieferengpässe bei vielen Nahrungsmitteln. Davon sind auch Dinge wie Dünger und Computerchips betroffen, die in der Landwirtschaft fehlen und mit für Lieferengpässe sorgen.

 

An der Spitze der EU hat Frau von der Leyen schon vor ein paar Jahren angekündigt, dass sie den Anbau von genmanipuliertem Obst, Gemüse und Getreide durchsetzen will, um die Lebensmittelversorgung zu stabilisieren. GMO-Lebensmittel sind in Vergangenheit von einigen unabhängigen Wissenschaftlern sicherlich nicht unbegründet als gesundheitlich riskant eingestuft worden. 

 

Das heißt, wenn es nicht zu einer eindeutigen Kennzeichnung von GMO-Lebensmitteln in der Zukunft kommen sollte, könnte der Gemüseeinkauf langfristig schnell zum Russischem Roulette werden. Das langfristige Verhindern von genmanipulierten Lebensmitteln halte ich leider für fast nicht durchsetzbar. Die Produzenten wollen möglichst eine Kennzeichnung von GMO-Lebensmitteln vermeiden, weil sie wissen, dass viele Menschen dem skeptisch bis ablehnend gegenüber stehen.

 

Zugegeben haben wir seit vielen Jahren schon genetisch manipuliertes Essen in verschiedener Form auf unserem Tisch, wie zum Beispiel kernlose Weintrauben. Durch die Einfuhr von ausländischen Produkten können ebenfalls Produkte mit gemanipulierten Zutaten in unsere Regale der Supermärkte gelangen. Aber GMO-Food im Stil von Bayer-Monsanto stellt nochmals eine höheres Level an GMO-Food dar, das wie gesagt, von verschiedenen Wissenschaftlern schon als sehr riskant eingestuft worden ist. 

 

Sollte sich GMO-Food auch in Deutschland durchsetzen, wäre damit auch der biologische Lebensmittelanbau gefährdet, falls sich eine GMO-Farm in der Nähe eines Biobauern befände. Die Sporen  oder Samen der GMO-Pflanzen können über den Wind und über Insekten das Biogemüse oder Bioobst kontaminieren. Damit wäre Schluss mit bio!

Megatrend vegan wächst weiter
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Die Zunahme an Fleischersatzprodukten

Mit dem Vegan Trend haben pflanzenbasierte Fleischersatzprodukte in seit dem vergangenem Jahr auch die breite Front der Kühlregale in den Supermärkten erobert. Für viele Fleischprodukte und Milchprodukte werden heute parallel vegane Ersatzprodukte auf der Basis von Soja, Erbsen, Kichererbsen, Jackfrucht, Kokos, Cashewnüssen & Co. angeboten und erfolgreich verkauft.

 

Eine weitere Alternative zu Fleisch aus Lebendhaltung von Nutzvieh auf Farmen ist künstliches Zuchtfleisch aus dem Reagenzglas. Das ist echtes Fleisch, das auf der Basis von entnommenen Stammzellen aus Kühen erzeugt wurde. Dadurch werden zwar viele Tiere vor der Schlachtung verschont. Vegan ist es aber trotzdem nicht. Außerdem ist die Produktion heute noch aufwändig und teuer. Die österreichische Reportage im Anschluss sagt Dir mehr.

Nahrungstrend 2: Insekten

Laut dem BMEL sollen fast die Hälfte der Bevölkerung Fleischalternativen aus Insekten offen gegenüber stehen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft setzt sich auf seiner Website aktiv mit neuen Proteinquellen und dem Stand deren Legalisierung auseinander.

 

Zu 'Made in Germany' meinte Heinz Erhard einst dazu: "Ja, ja, da ist auch manchmal der Wurm drin!". Lang nach seinem Tod sollte er recht bekommen: 2021 wurde das Beimengen von Mehlkäfern in Lebensmittel wie Backwaren oder Nudeln und mehr von der EU legalisiert. Grundsätzlich besteht eine Deklarierungspflicht - schon wegen eventuellen Allergenen. Du musst allerdings wissen, wonach Du suchen musst:

  • Tenebrio Molitor = Larve des Mehlkäfers (seit Juni 2021)
  • Locusta Migratoria = Wanderheuschrecke (seit November 2021)
  • Acheta Domesticus = Hausgrille (seit Februar 2022)
  • Alphitobius Diaperinus - Larve des Getreideschimmelkäfers (seit Januar 2023)

Verschiedene Farbstoffe für Lebensmittel auf Insektenbasis sind schon länger zugelassen:

  • E 120 = echtes Karmin aus der Schildlaus
  • E 904 = eine weitere Ausscheidung der Schildlaus

Lebensmittel, die als vegan gekennzeichnet sind, dürfen grundsätzlich keinerlei tierische Bestandteile enthalten. Schaust Du aber auf die Zutatenliste, siehst Du ab und zu bei industriell hergestellten Produkten den Vermerk, dass dieses Produkt zum Beispiel auch Spuren von Schalen und Krustentieren, etc. enthalten kann. Das muss nicht heißen, dass hier Insekten mit verarbeitet worden sind. Das heißt, dass mit der Maschine, worin dieses Produkt gefertigt worden ist, auch nicht-vegane Produkte verarbeitet worden sind und deshalb Spuren von tierischem Material auch in andere Produkte gelangen können.

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FOCUS Artikel: Neue Insekten in Lebensmitteln zugelassen
Hier erfährst Du detaillierter, wo Du Insekten in Lebensmitteln vermuten kannst.
Neue Insekten in Lebensmitteln zugelasse
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Die EU hat Insekten als Nahrungsmittel legalisiert

Diese Verordnung legt den Gebrauch von neuen Lebensmitteln fest. Insekten im Essen sind schon seit 2021 erlaubt. Damals fehlte ein größer Aufschrei wahrscheinlich, weil alle mit COVID-19 beschäftigt waren. Im Februar 2023 wurden u. a. die Heuschrecken in pulverisierter Form der Novel Food Verordnung hinzugefügt. Dies fand viel mehr Beachtung und ging dann viel beachtet durch die Medien. Weitere Zulassungen sind in Zukunft geplant.

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Die Novel Food Verordnung der EU
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Insektenmehl ist erst im Kommen

Bis jetzt ist das zugelassene Getreidemehl noch recht teuer. Darum wird es wohl noch nicht so stark Anwendung finden. Riskant wird es, wenn die geplante Massenproduktion von Insektenmehl im Gange ist, so dass der Preis dafür unter den Preis von Zutaten fällt, den Hersteller ursprünglich für ihr Produkt verwendet haben. Denn Hersteller versuchen zu sparen, wo sie können. Außer sie haben ein Mission Statement, auf hohem Niveau zu produzieren und ganz bewusst bestimmte Zusätze zu vermeiden.

Insekten als Nahrungsmittel
(c) Robert Gunnarsson - Unsplash.com

...und es könnte noch schlimmer kommen: Kannibalismus!

Wer sich nicht mit dem Verzehr von Insekten anfreunden kann und glaubt, es könnte nicht noch schlimmer kommen, den muss ich leider enttäuschen! In Schweden propagierte im Sommer 2022 ein Verhaltensforscher den Verzehr von Menschenfleisch. Der berüchtigte Satz "Komm, wir essen Opa!" sollte in Zukunft also nicht durch ein zusätzliches Komma das Leben des Großvaters retten.

 

Magnus Soderlund von der School of Economics in Stockholm sieht im Kannibalismus nicht nur eine Möglichkeit, der angeblichen Lebensmittelknappheit entgegenzutreten, sondern sieht hierin auch eine geeignete Maßnahme für den Klimaschutz.

 

Genau wie beim Verzehr von Insekten müsse man den Menschen die neue Nahrungsquelle einfach nur schmackhaft machen. Man müsse sich von konservativen Ernährungsclichés lösen. Dem ist nun wirklich nichts mehr hinzuzufügen, außer vielleicht eine Portion Pommes und ein gutes Glas Rotwein. Das Einzige, was mir hier einen komischen Nachgeschmack hinterlässt ist, dass diese Geschichte wahr ist. Wie stark solche Nutzinsekten aus Massenproduktion mit Antibiotika oder anderen Schadstoffen belastet sind oder welches Allergiepotenzial in den Insekten steckt, ist noch nicht ausreichend erforscht. Bisherige Forschungsergebnisse hierzu der Hersteller sind fast nicht öffentlich verfügbar. Welch eine Überraschung!

Nahrungstrend 3: flüssige Komplettmahlzeiten

2022 fiel mir eine Werbung für Trinkmahlzeiten auf, die es dann auch zügig in die Regale der Supermärkte geschafft hatte. Mich erinnerten diese kleinen Flaschen an Sportlernahrung, wie sie viele Kraftsportler gezielt zum Aufbau von Muskelmasse zu sich nehmen. Getraut habe ich der Geschichte von Anfang an nicht, weil ich ganz eine ausgewogene Ernährung aus frischen Zutaten bevorzuge.  

Flüssigmahlzeiten als Essensersatz

yfood & Co. - Test des Trinkalptraums

Die Bestätigung meiner Befürchtung ließ dann auch nur wenige Wochen auf sich warten: Koch Sebastian Lege enttarnt auf seinem YouTube-Kanal viele neue Produkte der Lebensmittelindustrie mit viel Humor und fachmännischem Scharfsinn. Auch bei yfood & Gefolge verfehlte seine verbale Klinge ihr Ziel nicht.

Mein Fazit

Man kann ja gerne Alternativen zu Fleisch und neue Nahrungsmittel anbieten. Nur sollte man sie dann auch unmissverständlich kennzeichnen und dann den Markt entscheiden lassen.

 

Obwohl wir öffentlich von Nahrungsmittelknappheit sprechen, ist es leider Fakt, dass wir immer noch ein Drittel bis ein Viertel unserer Lebensmittel lieber wegschmeißen bzw. gezielt vernichten, als sie Bedürftigen zu schenken oder doch zu verkaufen oder achtsamer einzukaufen. 

Die weltweiten Maßnahmen, die Versorgungsengpässen geführt haben, wurden als unverhältnismäßig enttarnt.

 

Als Veganer sind für mich viele oben erwähnte Produkte tabu. Abgesehen davon erregt es in mir Ekel, Insekten zu essen, so wie ich seit frühster Kindheit mit vielen tierischen Lebensmitteln instinktiven Ekel verbinde.

 

Gegen genmanipuliertes Obst und Gemüse bin ich über mehrere Jahre auf die Straße gegangen - Stichwort: March Against Monsanto

 

Mein Patentrezept heißt: Selbst ist der Koch! Ich bestimme, was bei mir ins Essen kommt. Basta!

 

Ich hoffe, Euch hier wieder etwas mehr Wissen für eine informierte, selbstbestimmte Entscheidung auf den Weg gegeben zu haben.

 

Euer Experte für mehr Lebensqualität

 

Oliver

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