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Warum Du den Montag hasst!

Es ist Sonntagabend auf Facebook. Immer wieder sehe ich Posts wie: "Mist, morgen ist wieder Montag! Kann das Wochenende nicht vier Tage haben, anstatt nur drei?" oder ein Bild mit einem großen Tyrannosaurus Rex, der einen total verängstigten Menschen vor sich her jagt. Auf dem T-Shirt des Menschen steht "Ich". Auf dem T-Rex steht "Montag".

 

Ich finde das irgendwie befremdlich. Muss das so sein? Nein! Wenn ich am frühen Montagmorgen im Bett liege, scharre ich schon vor Ungeduld mit den Hufen, dass endlich der Wecker klingelt und ich arbeiten kann. Als Selbstständiger habe ich meine Berufung gefunden und gehe darin auf.

 

Aber irgendwie kann ich die Angestellten gut verstehen. Schließlich war ich selbst mal einer und kenne diese Probleme zu genüge...

Montagsblues

Ein Großteil der werktätigen Bevölkerung enpfindet ihre tägliche Arbeit nicht oder nicht mehr als angenehm. Darum leben viele Angestellte leider von Wochenende zu Wochenende. Dem einzigen Zeitraum, wo sie die Chance haben, dem alltäglichen Arbeitsstress zu entfliehen und für Partner, Familie, Freunde oder nur für sich da sein zu können...bis es am Montag wieder vor vorne losgeht. 

 

Selbstständige kann dieses Schicksal ebenfalls und sogar noch schlimmer treffen, da wir Selbstständigen im Endeffekt selbst bestimmen, wann und wie lange und mit wem wir arbeiten oder auch nicht. Wer sich als Selbstständiger keine Ruheräume schafft oder sich mit den falschen Geschäftspartnern oder Kunden umgibt, kann schnell in ein tiefes Loch fallen, wo er oder sie eventuell ohne fremde Hilfe nicht mehr herauskommen.

 

Doch wo liegen die Gründe, warum so viele Leute am liebsten vor ihrer Arbeit flüchten wollen? Was kannst Du dafür tun, damit es für Dich besser wird?  Genau dazu möchte ich Dir die wichtigsten Gründe und Lösungsansätze nennen.

Du hast Dir nicht wirklich überlegt, was Dein Beruf sein soll oder was gar Deine Berufung ist

Vor ein paar Jahrzehnten und noch früher bestimmten meistens die Eltern, welchen Beruf die Kinder erlernen sollten. Oft war das dann der Beruf des Vaters, um das elterliche Geschäft in Familienhänden zu belassen. In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg galt das Motto "Unser Kind soll es einmal besser haben als wir." So entwickelten Eltern häufig Wunschvorstellungen, dass ihr Kind einen angesehenen Beruf wie Arzt haben sollte. Zu meiner Zeit gab es viel Desorientierung insbesondere bei den Abiturienten, was und ob sie studieren sollten. Slogans wie "Betriebswirtschaftslehre kann man später immer gebrauchen." schaffte eher ein ziel- und planloses Studieren und viele Absolventen für die es zu wenige Stellen gab. Schockierend war damals auch der Satz einer Mitschülerin, die nach ihrem Berufswunsch gefragt wurde: "Ich möchte mal Arzthelferin werden." mit der Begründung "...weil das alle Mädchen in meiner Klasse machen." Heutzutage versuchen Eltern und Schulen möglichst früh die Talente ihrer Kinder zu erkunden, um sie möglichst auf den 'richtigen Weg' im Schulleben zu schicken...und das oft in einer Intensität, dass es viele Kinder schnell überfordert. Auch nicht wirklich optimal! 

 

Wenn Dich Deine Eltern damals nicht mit genügend Einfühlungsvermögen und ohne Druck leiten konnten oder Deine Wünsche und Talente nicht richtig ernst genommen haben - "DJ ist doch kein Beruf!" - dann liegt es jetzt an Dir, unter all dem Gedankenschutt Deine ursprünglichen oder tatsächlichen Wünsche oder Leidenschaften (wieder-) zu entdecken und eventuell an einem Konzept zu arbeiten, Deinen Traumberuf letztendlich doch noch (er)leben zu können. Am besten suchst Du Dir hierzu einen erfahrenen Dienstleister, der Dir bei der Statusermittlung und der Umsetzung hilft.

Du hast zwar den Beruf, den Du liebst, aber das Umfeld hat sich verändert

Viele Berufsbilder haben sich über die Jahre und Jahrzehnte verändert und werden sich weiter verändern. Der Einzug immer fortschrittlicherer Computertechnik ist das beste Beispiel hierfür. Eine ganze Reihe an Berufen wie Kassierer im Supermarkt oder Bankangestellter im Schalterdienst wird es in 10 Jahren überhaupt nicht mehr geben! Viele Angestellte müssen mit der Zeit gehen, um nicht mit der Zeit zu gehen. Das heißt regelmäßige Weiterbildung; gegebenenfalls ein firmeninterner Wechsel oder gar eine Umschulung, um im Arbeitsleben weiter mitspielen zu können.

 

Eine andere, menschliche Komponente der Veränderung schreitet ebenfalls immer weiter voran: das immer ruppigere Geschäftsbebaren mit Angestellten und auch dem Kunden. Viele Klienten sagen mir, dass der Umgangston und die körperliche sowie psychische Belastung am Arbeitsplatz in den vergangenen 10 Jahren ganz massiv zugenommen haben. Kein Wunder also, dass in dieser Zeit auch die Arbeitsausfälle durch psychosomatische Krankheiten stark zugenommen haben. Wer nicht mehr mithalten kann, fliegt durch's Raster und ist oft ganz raus aus der Arbeitswelt oder kann nur noch stark minderqualifizierte Tätigkeiten ausführen. Es gibt allerdings auch Firmen, die trotz globalem Konkurrenzdruck versuchen, Werte und Wertschätzung aufrecht zu erhalten.

 

Auf jeden Fall ist Dein Beruf nicht mehr das, was er einmal war, als Du Dich in Deinen Beruf verliebt hattest und ihn als Deine Berufung gesehen hattest. Das kann der Arzt sein, der den Menschen helfen wollte, aber jetzt unter dem GKV-Diktat leidet, sich nicht mehr als 10 Minuten für einen Patienten Zeit nehmen zu können, damit seine Praxis betriebswirtschaftlich gut läuft. Oder der 50-jährige Konditor, der von der neuen jung-dynamischen Geschäftsleitung hinausgemobbt wird, weil er nicht in das neue Yuppie-Image passt oder angeblich nicht mehr so belastbar und leistungsfähig ist. Dass dieser Mann ein Jahr nach seinem Rausschmiss obdachlos ist, interessiert die Designeranzugträger nicht. Out of job, out of mind. Der Nächste bitte!

 

Eine gut geplante Weiterbildung bzw. Weiterqualifikation und eine Jobsuche bei arbeitnehmerfreundlicheren Firmen bzw. einem Betrieb, der offener für ältere Arbeitnehmer ist, wäre hier ein guter Ansatz...eventuell eher in einem gut situierten mittelständischen Betrieb als in einem großen, internationalen Konzern. Sinnvolle Weiterbildungen werden übrigens vom Jobcenter teilweise bis ganz finanziell übernommen und machen Dich am Arbeitsmarkt attraktiver.

Du hast Dich verändert bzw. persönlich weiterentwickelt, Dein Arbeitsumfeld aber nicht

Diese Weiterentwicklung kann beruflich wie privat erfolgen. Als einfaches Beispiel arbeitest Du als Koch und entscheidest Dich eines Tages, vegan zu leben. Das kann schnell zu Problemen führen, weil die meisten Köche immer noch wenig Verständnis für Veganer haben. Es kann auch sein, dass Du außerhalb Deines Arbeitsplatzes Dich verstärkt mit Konfliktsituationen auseinandersetzen musstest, was Dich persönlich hat reifen lassen. Wenn Du Dir dann danach am Arbeitsplatz die häufigen, kleingeistigen Streitereien und Sticheleinen wegen irgendwelcher Nichtigkeiten oder Egospielchen tagtäglich anhören darfst, kann Dir das mit der Zeit auch die Lust am Arbeitsalltag vermiesen. Ein Auslandsaufenthalt in einer anderen (Arbeits)Kultur oder eine Arbeitsstelle auf hirarchisch höherer Ebene wird Dich Deinen alten Arbeitsplatz auch mit ganz anderen Augen sehen lassen. Deine alten Kollegen haben sich währendessen meist nicht weiter entwickelt. 

 

Hier ist ein Wechsel in ein angemessenes bzw. gleichgesinntes Umfeld unbedingt nötig, damit Du nicht frustriert resignierst. Der Aufbau eines guten Kontaktnetzwerkes in die 'neue Welt' ist hier Gold wert!

Mögliche Lösungsansätze zur beruflichen Zufriedenheit

Der Coach Eric Standop gibt Dir einige geistige Anstöße, wie Du Deine Berufung im Leben finden kannst. Sein Medium dabei ist Dein Gesicht.

Wenn Du Dich in den obigen Kategorien wiederfindest, ist es immer besser, von Dir aus die Initiative zur Veränderung zu ergreifen, anstatt zu warten, bis man Dir die Kündigung in die Hand drückt oder die ersten Burnoutanzeichen sich zeigen. Manchmal hilft aber auch schon ein gut vorbereitetes Gespräch mit einem verständnisvollen Vorgesetzten, um eine betriebsinterne Lösung zu finden, wo beide Seiten profitieren, wie zum Beispiel durch einen Abteilungswechsel. Mein Mentor und Kooperationspartner Lars Hahn nennt das systematisches Kaffeetrinken. 

Hier findest Du noch interessante Buchtipps aus meinem Amazon-Partnerprogramm, um Dich in diesem Thema weiter zu vertiefen und weitere Inspirationen zu erhalten.

 


Je nach Deiner Situation und nach Deinem Bedarf können wir gemeinsam in einem persönlichen Coaching Deine aktuelle Situation feststellen, näher auf Deine Berufung eingehen und erste, gute Schritte erarbeiten, um ein nachhaltiges Lösungskonzept zur Verbesserung Deiner beruflichen Situation zu finden. Dazu stehen mir auch sehr erfahrene Kooperationspartner zur Seite, an die ich Dich bei Bedarf weiterleiten kann.

 

Lass uns aus Dir die beste Version von Dir selbst erschaffen!

 

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