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Als INFJ Hilfe annehmen lernen

Für viele Menschen gilt das Fragen nach Hilfe als Schwäche, weil man sich damit die Blöße gibt, etwas nicht selbst hinzubekommen. Dabei wird doch paradoxerweise Teamwork in unserer Arbeitswelt angeblich so groß geschrieben. Wer den Ruf weg hat, nicht stark genug zu sein oder regelmäßig um Hilfe bittet, kommt an vielen Stellen in unserer Leistungsgesellschaft nicht weit. "Habe ich von Ihnen da gerade das H-Wort gehört? Geben Sie jetzt schon auf? Reißen Sie sich gefälligst zusammen!" So etwas hört man häufig von konkurrierenden Kollegen oder von Vorgesetzten. Wann es gut und gesund ist, nach Unterstützung oder Hilfe zu bitten und wie Du Hilfe organisierst, erfährst Du heute hier in meinem Artikel.

Hilfe annehmen können

Ein INFJ möchte alles alleine machen

INFJ sind bekanntlicherweise Perfektionisten, die ungern Dinge aus der Hand geben; insbesondere an Menschen, die weniger perfekt sind als sie. Dabei gäbe es genügend vernünftige Gründe, dass ein INFJ sich aus seinem Umfeld Unterstützung oder sogar Hilfe holt.

 

Ich unterscheide hier ganz bewusst zwischen Unterstützung und Hilfe, weil ich hier klare Unterschiede sehe:

 

Unterstützung hole ich mir für Aufgaben, die ich alleine bewältigen könnte. Mit Unterstützung kann ich diese Ausgebe aber schneller erledigen. Ich habe hier die Chance, mich auf gleicher Ebene erkenntlich zu zeigen, wenn jemand aus meinem Unterstützerkreis später selbst einmal Unterstützung bei einer Aufgabe braucht. Man unterstützt sich damit gegenseitig, spart wertvolle Zeit und generiert wertvolle Kontakte für die gemeinsame Zukunft. Das sollte einen INFJ sehr motivieren.

 

Bitte ich um Hilfe, geht es um etwas, das ich nicht alleine bewältigen kann, weil mit das Fachwissen oder die Fertigkeiten oder die Geräte fehlen, es selbst zu machen. Es kann auch sein, dass ich momentan nicht dazu in der Lage bin, weil ich krank oder verletzt bin. Das beste Beispiel wäre hier ein Rettungssanitäter oder ein Arzt.

 

Ob Du Unterstützung oder Hilfe brauchst; in beiden Fällen solltest Du lernen, aktiv danach zu fragen, wenn es nötig ist bzw. ein Angebot von außen auch annehmen können, wenn es an Dich herangetragen wird. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie starrköpfig ein INFJ sein kann und wie ehrgeizig, sich zu beweisen, dass Du es selbst auch ohne Hilfe schaffen kannst. Letztendlich ist es aber weiser, mit Deinem Umfeld zusammen zu arbeiten, als es zu ignorieren oder gar zu bekämpfen. Insgesamt haben alle Beteiligten mehr davon.

 

Der Einfachheit halber werde ich ab jetzt in diesem Artikel nur noch von Hilfe sprechen; auch wenn ich Hilfe und Unterstützung meine.

Vorteile alles selbst zu machen

Selbstverständlich hat jedes Verhalten seine Vorteile und seine Nachteile. Wer alles selbst machen möchte, gewinnt unleugbar ganz erhebliche Vorteile:

  • Dein Selbstvertrauen und Dein Selbstwertgefühl wachsen, was ein INFJ meist dringend nötig hat.
  • Du lernst Deine Grenzen kennen, was Du kannst und was Du nicht kannst. Das zeigt Dir, was Du Dir noch aneignen müsstest, falls Dir das möglich ist.
  • Du bist selbstständiger und unabhängiger als Menschen, die sich bei allem sofort helfen lassen und es teilweise nicht einmal selbst versuchen, eine Aufgabe ernsthaft anzugehen. Das ist ein Vorteil, der ein INFJ über alle Maßen schätzen wird. Gerade das Maß an gesteigerter Unabhängigkeit motiviert einen INFJ dazu, ganz bewusst nicht nach Hilfe zu fragen und lieber durch einen mühsamen Prozess zu gehen, um daran zu wachsen.
  • Die Lernprozesse in Notfällen sind besonders intensiv und lehrreich. "Was mich nicht tötet, macht mich noch stärker."

Vorteile Dir helfen zu lassen

Jeder Mensch hat seine Grenzen. Auch Du als INFJ bist davon nicht ausgenommen. Darum ist es vorteilhaft, die Hilfe von anderen Menschen zu nutzen:

  • Falls Du in einer einer Situation an Deine Grenzen kommst, hast Du jemanden, der Dir helfen kann. Im schlimmsten Fall könnte es ohne Hilfe lebensgefährlich für Dich enden.
  • Du hast als INFJ eben gewisse Stärken und gewisse Schwächen, wie jeder andere Mensch bzw. Persönlichkeitstyp des MBTI auch. Lass Dir beispielsweise von extrovertierten Persönlichkeitstypen helfen, mit der großen Außenwelt zu kommunizieren und verständlicher rüber zu kommen. Auf der anderen Seite stellst Du Deine intuitiven, fühlenden und visionären Fähigkeiten den Menschen beratend zur Verfügung, die hier Defizite haben. Die Zauberworte heißen Netzwerken und Synergien erschaffen.
  • Du lernst, mehr Vertrauen in andere Menschen aufzubauen, was Du als INFJ oft dringend nötig hast.
  • Eventuell lernst Du damit auch, Deine Bedürfnisse nach außen klar auszudrücken oder sogar andere Menschen anzulernen bzw. Aufgaben zu delegieren, um Deinen Tagesablauf effizienter zu gestalten. Andere Menschen aus Deinem Netzwerk können das natürlich auch mit Dir tun.

Am Ende ist es für Dich wichtig, eine gute Balance zwischen selber machen, andere zu unterstützen und Dir helfen zu lassen zu finden, die sich für Dich gut anfühlt. Das richtige Verhältnis aus Geben und Nehmen entwickelt sich mit der Zeit.

(c) Austin Kehmeier - Unsplash.com
(c) Austin Kehmeier - Unsplash.com

Ich empfehle Dir, Deinen Plan mit folgenden Schritten aufzubauen, wenn Du lernen möchtest, in Zukunft mehr Hilfe von außen anzunehmen, Dich besser in Dein soziales Umfeld zu integrieren und selbst für Deine Mitmenschen sichtbarer und nützlicher zu sein. Es wird zum Wohle aller Beteiligten sein.

1. Hilfe annehmen

Ein erster, guter Schritt ist es, Hilfe von außen anzunehmen, wenn Du sie brauchst oder es Dir nützlich sein wird. Reflektiere am besten nach der angenommen Hilfe ganz in Ruhe, was es Dir gebracht hat, wie es sich für Dich während des gesamten Prozesses angefühlt hat und ob es insgesamt so gut für Dich war, dass Du es wieder tun würdest. Die Ergebnisse können hier variieren. Lass Dich davon aber bitte nicht abschrecken, in Zukunft keine Hilfe mehr von außen anzunehmen. Du wirst sehen, dass es auch positivere Resultate geben wird.

 

Die nächste Steigerung darauf ist, aktiv nach Hilfe zu bitten. Das kannst Du tun, wenn Du wirklich Hilfe brauchst, weil Du eine Aufgabe einfach nicht alleine bewältigen kannst.

 

Die nächste Stufe ist, um aktiv nach Hilfe zu fragen, obwohl Du eine Aufgabe mit deutlichem Mehraufwand zwar bewältigen könntest, es mit Hilfe aber schneller oder besser geht. Auch hier gilt das Gleiche wie oben: Wenn Du einen Korb bekommst, bitte nicht verzagen. Es kann nur besser werden! Reflektiere auch hier Deine Erfahrungen in einer ruhigen Minute für Dich.

2. Delegieren lernen

Natürlich solltest Du auch in der Lage sein, Dinge zu tun, die Dir nicht ganz so liegen; nur um im Notfall nicht ganz hilflos dazustehen, falls mal keine Hilfe zu haben ist. Kurz gesagt solltest Du auch an Deinen Schwächen arbeiten.

 

Hast Du aber jemanden zur Hand, der Dir bestimmte Aufgaben deutlich besser erledigen kann als Du es könntest, empfiehlt es sich, diese Aufgabe zu delegieren, das heißt, um Hilfe zu bitten. Das kann innerhalb eines privaten Netzwerkes geschehen, wo man sich unkompliziert und gegenseitig aushilft. Das kann auch auf professioneller Ebene (B2B) oder B2C-Ebene sein, wo Du einen Spezialisten gegen Entgelt beauftragst. Das wird Deinen Alltag bzw. Dein Business deutlich erleichtern. Was ein professioneller Dienstleister so drauf hat, erfährst Du meist durch Referenzen, Internet-Bewertungen oder am besten persönliche Empfehlungen. Falls ein professioneller Dienstleister nicht Deinen Anforderungen entspricht, suchst Du Dir einen neuen! Mit der Zeit weißt Du, wem Du vertrauen kannst und wer Dir das bietet, was Du willst. 

3. Ein Hilfe-Netzwerk aufbauen

So baust Du mit der Zeit ein hilfreiches Netzwerk auf, dass Du nach Deinen Bedürfnissen sukzessive erweitern kannst und manchmal auch aktualisieren und bereinigen musst. Dein Grundsätzliches Ziel ist, dass je länger Dein Netzwerk privat und beruflich besteht, desto besser wird es qualitativ und wahrscheinlich auch quantitativ.

 

Neue Freunde oder neue Geschäftspartner können von Deinen guten Kontakten profitieren oder selbst Teil Deines gepflegten Netzwerkes werden. Deinem Ruf wird das sicherlich zuträglich sein und Dich attraktiver machen. Mit wem Du Dein Netzwerk teilst, bleibt natürlich Dir überlassen. Klar ist nur: Kontakte schaden nur dem, der keine hat!

Mein Angebot an Dich

(c) Oliver Triebel - INFJ Coaching
(c) Oliver Triebel - INFJ Coaching

Um Hilfe zu bitten, ist keine Schwäche, sondern Stärke. Stärke, die allen Beteiligten zu Gute kommen kann, wenn man sich an einander erinnert und wertschätzt.

 

Wo zögerst Du noch, in Deinem sozialen Umfeld privat oder am Arbeitsplatz um Hilfe zu bitten? Und warum?

 

Hast Du Dir schon Dein Netzwerk für alle Gelegenheiten aufgebaut?

 

Gerne unterstütze ich Dich bei diesen Aufgaben voran zu kommen!

 

In einem kostenlosen Orientierungsgespräch können wir Deine derzeitige Situation und Deine Ziele besprechen, bevor wir uns entscheiden, verbindlich Deine Ziele umzusetzen.

 

Ich freue mich auf Deine schriftliche Anfrage!

 

Dein Experte für mehr Lebensqualität

 

Oliver

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